Du kannst Overwatch nicht (mehr) ausstehen? Zwischen Insta-Locks, Frust-Picks, toxischem Chat und Meta-Monotonie hat so mancher den Helden-Shooter längst von seiner SSD gekickt. Aber Stadium könnte das erste Overwatch-Update seit Langem sein, das sogar altgediente Kritiker zumindest kurz innehalten lässt. Neuer Modus, neue Perspektive (wortwörtlich) – und vor allem: mehr Taktik, weniger Chaos. Klingt vielversprechend? Ist es auch!
Darum gehts
Was genau ist Overwatch Stadium?
Mit dem neuen Modus Stadium bringt Overwatch 2 (zumindest halbwegs) frischen Wind ins Game. Seit dem 22. April 2025 ist dieser permanente Spielmodus verfügbar und ergänzt die bestehenden Modi Quick Play und Competitive als dritte Säule des Spiels. Den offiziellen Blizzard Trailer seht ihr hier:
In Stadium treten zwei Teams mit je fünf Spielern in einem Best-of-7-Format gegeneinander an. Jede Runde dauert etwa fünf Minuten und spielt auf den Overwatch-typischen Maps und Spielmodi wie beispielsweise Flashpoint oder Push.
Dabei wichtig anzumerken ist jedoch, dass die Rundenzeit und allgemeine Gameplay-Time von Stadium deutlich geringer ausfällt als im klassischen Modus. Ihr wechselt auch nicht in gewohnter Manier die Seiten nach einer Runde und könnt euren Helden während des Matches auch nicht switchen. Ihr bleibt also die gesamte Partie bei eurem Anfangspick.
Zwischen den Runden können Spieler ihre Helden mit Hilfe von Stadium Cash durch den Kauf von Items und Powers individuell anpassen. Stadium Cash erntet ihr, indem ihr eure Mates heilt oder Gegner Schaden zufügt. Es gibt sowohl spezifisch auf euren Helden zugeschnittene Items & Powers oder aber auch für alle Spieler erhältliche Upgrades, aufgeteilt in die Kategorien Weapon (mehr Schaden), Ability (weniger Cooldown & mehr Power) & Survival (Rüstung, HP, dies das).
Eine der grössten Neuerungen ist die Möglichkeit, das Spiel aus der Third-Person-Perspektive zu erleben, was eine verbesserte Übersicht und neue taktische Möglichkeiten bietet. Da ihr das gesamte Match denselben Helden spielt, sind eure Entscheidungen gut zu hinterdenken und am besten strategisch (in Absprache mit eurem Team) zu treffen.
Meine persönlichen Erfahrungen
Als leidenschaftlicher kompetitiver Spieler war ich zunächst skeptisch gegenüber den Veränderungen, die Stadium mit sich bringt. Doch schon nach den ersten Matches war ich überzeugt von der Tiefe und Dynamik des Modus.
Die Möglichkeit, meinen Helden zwischen den Runden mit verschiedenen Items und Powers anzupassen, eröffnete völlig neue strategische Ansätze. Besonders beeindruckt hat mich die Vielfalt der Powers, die das Gameplay massgeblich beeinflussen können. Es entstehen die für Gamer typischen diversen ‚Builds‘ welche sich gezielt auf eine Fähigkeit des gewählten Helden fokussieren.
Möchte ich meinen Genji lieber durch die Gegner dashen lassen, sie damit vergiften und mich dabei heilen? Oder sollte ich gegen dieses Lineup doch lieber den Shuriken-Spam Build versuchen? Dazu kommen die Power-Synergien, die sich zwischen euren Teammates bilden, was dem Modus noch mehr Tiefe verleiht.
Ich bin ehrlich: Die Third-Person-Perspektive erforderte zunächst eine Umstellung, bot jedoch mehr Übersicht über das Spielgeschehen. Falls ihr gar nicht mit der Perspektive klarkommt: Ihr könnt diese in den Optionen wieder auf First-Person ändern. Die festen Helden pro Match zwangen mich dazu, meine Wahl sorgfältig zu treffen und mein Teamplay entsprechend anzupassen. Insgesamt fühlte sich Stadium wie eine gelungene Mischung aus bekannten Elementen und innovativen Neuerungen an.
Die Parallelen zu Valves Deadlock sind vor Allem im Shop zwischen den Runden nicht zu übersehen. Der Einstieg gestaltete sich allerdings leichter und irgendwie ist es ganz angenehm, sich in einem Teamshooter nicht so überkrass auf Lasthits und Lane-Balancing fokussieren zu müssen. Gut geklaut ist halb erfunden, wie man so schön sagt.
Ein Muss für kompetitive Spieler
Stadium ist mehr als nur ein neuer Spielmodus – es ist eine kleine aber feine Evolution des Overwatch-Gameplays. Die Kombination aus festen Helden, Third-Person-Perspektive und individuellen Anpassungsmöglichkeiten bietet eine tiefgreifende und strategische Spielerfahrung, die besonders für kompetitive Spieler interessant ist.
Es fühlt sich an wie ein entspannteres Deadlock, mit mehr Fokus auf Overwatch Gameplay und weniger Mechaniken, die dem Spiel zwar Tiefe, aber teils unnötige Komplexität beigeben.
Der Modus ist dauerhaft verfügbar und wird kontinuierlich mit neuen Helden, Maps und Features erweitert. Für alle, die Overwatch 2 aus einer neuen Perspektive erleben und ihre strategischen Fähigkeiten auf die Probe stellen möchten, ist Stadium definitiv einen Versuch wert.
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