Astralis zieht Konsequenzen: cadiaN auf die Bank, HooXi kommt

Die dänische Organisation Astralis hat, nach dem erneut verpassten Einzug in ein Counter-Strike Major, wieder einmal tiefgreifende personelle Veränderungen angekündigt. Nach dem enttäuschenden Aus gegen B8 im entscheidenden Qualifikationsspiel des europäischen MRQ, und dem damit verbundenen fünften verpassten Major in Folge, zieht das Management nun Konsequenzen.

Im Mittelpunkt der Umstrukturierungen steht die Trennung von In-Game Leader Casper „cadiaN“ Møller sowie Sportdirektor Kasper Straube. Als kurzfristiger Ersatz wird Rasmus „HooXi“ Nielsen, zuletzt bei G2 unter Vertrag, für das anstehende PGL-Turnier in Astana als Stand-in fungieren.

Die beiden besten AWPs Dänemarks harmonierten bei Astralis nur bedingt. | © HLTV

Das Experiment mit cadiaN ist gescheitert

Die Verpflichtung von cadiaN als riflender IGL – ein Rollenwechsel, der durch die Präsenz von AWP-Legende Nicolai „device“ Reedtz notwendig wurde – galt als mutiger Schritt. Doch die Rechnung ging nicht auf: Weder individuell noch im Teamgefüge konnte der Däne überzeugen. Seine Zeit bei Heroic, wo er als AWP/IGL, mit den heutigen Astralis-Spielern Martin „stavn“ Lund und Jakob „jabbi“ Nygaard, grosse Erfolge feierte, liegt noch nicht lange zurück – doch die Umstellung auf die Rifle-Rolle liess seine Werte einbrechen (durchschnittliches Rating von 0.86 bei Astralis, kein einziges Event über 1.00).

HooXi als Übergangslösung – oder mehr?

Mit HooXi holt sich Astralis einen erfahrenen Caller, der zuletzt seit Juli 2024 ohne Team war, nachdem er bei G2 auf die Bank gesetzt wurde. Interessant: Bei den Copenhagen Flames hatte HooXi bereits zusammen mit jabbi gespielt – ein Umstand, der die Integration erleichtern und dem Team neue Struktur geben könnte.

Sein Calling-Stil, der als pragmatisch, teamorientiert und anpassungsfähig gilt, könnte besser zur aktuellen Astralis-Besetzung passen als cadiaNs sehr individuelle Führung. Vor allem in Kombination mit jabbi und einem weiterhin dominanten device könnte das kurzfristig für mehr Stabilität sorgen.

HooXi weiss bestens, wie man grosse Trophäen gewinnt. | © HLTV

Wohin steuert Astralis langfristig?

HooXis Vertrag ist zunächst für das PGL Astana begrenzt. Offen bleibt, ob Astralis ihm auch darüber hinaus das Vertrauen schenken wird – oder ob nach dem Event ein anderer IGL präsentiert wird.

Denn auch innerhalb des bestehenden Line-ups gibt es Unruhe: Martin „stavn“ Lund steht als nomineller Star-Rifler regelmässig in der Kritik, insbesondere wegen seiner inkonstanten Leistungen in wichtigen Matches. Sollte Astralis sich zu einem weiteren Umbruch entscheiden, wäre eine langfristige Lösung mit einem erfahrenen Führungsspieler wie Finn „karrigan“ Andersen denkbar. Doch der 34-Jährige steht bei FaZe unter Vertrag – und ob er in seinem Alter noch einmal einen Teamwechsel anstrebt, wäre fraglich.

Auch Sportdirektor Straube muss gehen

Neben cadiaN verliert auch Kasper Straube seinen Posten als Sportdirektor. CEO Jakob Hansen kommentierte die personellen Veränderungen wie folgt:

„Als Konsequenz unserer enttäuschenden Ergebnisse, die im verpassten Major gipfelten, trennen wir uns heute von Sportdirektor Kasper Straube und In-Game Leader Casper ‚cadiaN‘ Møller. Casper hat sich als echter Profi erwiesen, jedoch haben weder er noch das Team das Level erreicht, das wir alle erwartet hatten. Wir wünschen ihm für seine Zukunft nur das Beste.“

Astralis-Lineup für PGL Astana:

  • Martin „⁠stavn⁠“ Lund
  • Jakob „⁠jabbi⁠“ Nygaard
  • Nicolai „⁠device⁠“ Reedtz
  • Victor „⁠Staehr⁠“ Staehr
  • Rasmus „⁠HooXi⁠“ Nielsen (Stand-in)
  • Casper „⁠ruggah⁠“ Due (Coach)

Ob HooXi nur die Notlösung ist – oder doch der Beginn einer neuen Ära – wird sich in Astana zeigen. Klar ist: Der Druck auf das Team wächst, und die Geduld der Fans ist langsam erschöpft.

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