Es ist offiziell: BIG wird nicht beim BLAST.tv Austin Major 2025 dabei sein. Die Berliner Organisation scheitert damit bereits zum dritten Mal in den letzten vier Majors an der Qualifikation – ein deutliches Zeichen dafür, dass der BIG Clan aktuell den Anschluss an die Weltspitze verloren hat.
Darum gehts
Nach dem Achtungserfolg beim PerfectWorld Shanghai Major im Dezember 2024, bei dem man sich überraschend in die Top 16 kämpfen konnte, waren die Erwartungen an das Team hoch. Doch an diese Leistung konnte man beim MRQ-Turnier für das kommende Major nicht anknüpfen. Stattdessen setzte es bittere Niederlagen gegen 9 Pandas, Nemiga und Astralis, die das Ausscheiden frühzeitig besiegelten. Einzig zwei knappe Best-of-1-Siege gegen 500 und bc.game stehen für BIG am Ende zu Buche – zu wenig, um den Traum vom Major am Leben zu halten.
Spieler- und Trainerwechsel verpuffen wirkungslos
Schon im Vorfeld des Events hatte BIG erste Veränderungen vorgenommen: Coach Alexander „kakafu“ Szymanczyk musste seinen Platz räumen, für den Österreicher rückte Sebastian „xenn“ Hoch an die Seitenlinie. Doch auch dieser Wechsel brachte nicht die erhoffte Stabilität oder neue Impulse.
Kritisch rückblickend muss auch die Entscheidung hinterfragt werden, nach dem Shanghai-Major im Dezember das Line-up umzustellen. Florian „syrsoN“ Rische und der Schweizer Rigon „rigoN“ Gashi wurden durch Marcel „hyped“ Köhn und Can „kyuubii“ Ali ersetzt. Ein Schritt, der im ersten Moment wie eine zukunftsgerichtete Entscheidung wirkte, doch im Nachhinein eher wie ein Risiko erscheint, das sich nicht ausgezahlt hat.
Führungsdebatte um tabseN nimmt Fahrt auf
Ins Zentrum der Diskussion rückt einmal mehr In-Game-Leader Johannes „tabseN“ Wodarz. Seit 2017 Teil von BIG, seit 2019 der unangefochtene Kapitän, war er über Jahre hinweg die Konstante und Identifikationsfigur der Organisation. Doch genau diese Stabilität steht nun vermehrt in der Kritik: Ist tabseNs Zeit als Anführer bei BIG abgelaufen? Ist ein Umbruch nötig?
Brisant: Mit Elias „s1n“ Stein hatte BIG bis vor Kurzem einen logischen Nachfolger bereits in den eigenen Reihen. Der junge IGL fand jedoch bei M80 seine neue Heimat – und genau dieses Team hat sich im Gegensatz zu BIG für das Major qualifiziert. Ob BIG überhaupt noch eine realistische Chance hätte, s1n zurückzuholen, bleibt fraglich.
Blick nach vorn: Melbourne, Köln und das nächste Major
Trotz des bitteren Rückschlags bleibt keine Zeit zum Ausruhen. Bereits am Montag (5:45 Uhr MESZ) steht bei den IEM Melbourne das nächste Turnier auf dem Programm. Zum Auftakt trifft man auf niemand Geringeren als MOUZ, die aktuell zu den besten Teams der Welt zählen. Es wird ein harter Test – und ein erster Gradmesser dafür, wie das Team diesen Rückschlag verarbeitet.
Für BIG geht es jetzt darum, sich dringend zu stabilisieren und sich eine Chance auf die IEM Köln zu erarbeiten – ein Event mit besonderer Bedeutung für die deutsche CS-Szene. Gleichzeitig muss der Fokus nun auf das zweite Major des Jahres gerichtet werden. Mit dem richtigen Mindset und klaren Entscheidungen könnte BIG das Blatt noch wenden – doch dafür braucht es wohl mehr als nur kleine Anpassungen.
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