flameZ überragt alles – Vitality gewinnt die ESL Pro League Season 22

Vier Monate ohne Pokal sind für ein Team wie Vitality eine kleine Ewigkeit. Seit dem Triumph beim BLAST.tv Austin Major im Juni war der Top-Favorit zwar konstant vorne dabei, aber nie ganz oben. Jetzt hat das französisch-europäische Line-up die Durststrecke beendet – und das in beeindruckender Manier. Im Grand Final der ESL Pro League Season 22 liess Vitality den Falcons keine Chance und entschied die Serie klar mit 3:0 für sich. Damit holt das Team rund um Dan „apEX“ Madesclaire den bereits achten Titel des Jahres 2025.

Für ropz ist es bereits der vierte ESL Pro League-Titel. | © HLTV

flameZ liefert das Spiel seines Lebens

Wenn man über dieses Finale spricht, kommt man an Shahar „flameZ“ Shushan nicht vorbei. Der Israeli war vom ersten Moment an in absoluter Hochform und prägte das Match mit aggressivem Tempo, unnachgiebigen Duellen und gleich mehreren Clutchs.

Auf Inferno brachte ein spektakulärer Quad-Kill auf B die Serie ins Rollen, gefolgt von einer Reihe spielentscheidender Runden, die Vitality früh das Momentum gaben. Auch auf Train war flameZ unaufhaltsam, dominierte die Defense mit präzisem Aiming und eröffnete zahlreiche Runden mit wichtigen Entries.

Auf Dust2 durfte er dann entspannt zusehen, wie William „mezii“ Merriman das Spiel zum Abschluss brachte – doch auch hier setzte flameZ noch einmal Akzente und krönte seine Leistung mit einem weiteren Clutch. Es war die Art von Auftritt, die in Erinnerung bleibt: kompromisslos, energiegeladen, dominant.

Der Hunger nach mehr ist zurück

Für Vitality war dieser Titel mehr als nur ein weiterer Pokal in der Vitrine – es war eine Rückkehr zur alten Selbstverständlichkeit. Nach mehreren Halbfinals und einem bitteren Finalaus gegen G2 in London wirkte das Team zuletzt etwas angeknackst. Im EPL-Finale war davon keine Spur mehr.

apEX sprach nach dem Match offen über die Bedeutung des Sieges: „Wir wollten unbedingt zurück zu diesem Gefühl, wieder etwas Greifbares in den Händen zu halten.“ Der Kapitän hat sich für 2025 ein ambitioniertes Ziel gesetzt – zehn Titel, genau wie Astralis im legendären Jahr 2018. Mit aktuell acht Trophäen ist Vitality diesem Ziel erstaunlich nahe.

Die Falcons müssen weiter auf den ersten Titel mit ihren Rekordtransfers warten. | © HLTV

Falcons stark, aber weiter ohne Happy End

Für die Falcons bleibt dagegen der bittere Beigeschmack einer weiteren verpassten Chance. Seit dem grossen Roster-Umbau mit Ilya „m0NESY“ Osipov und Maxim „kyousuke“ Lukin wartet das Team noch immer auf den ersten gemeinsamen Titel.

Individuell war m0NESY überragend unterwegs – mit einer 1.38 Rating über das gesamte Turnier sicherte sich der 20-Jährige verdient den HLTV-MVP-Award. Doch wie so oft in den vergangenen Monaten fehlte den Falcons am Ende die Durchschlagskraft, um ein Topteam wie Vitality im Finale wirklich zu gefährden.

Vitality ist zurück in Meisterform – mit einem dominanten Finalsieg, einem überragenden flameZ und einer Mannschaft, die wieder an ihre stärkste Phase anknüpft. Für Falcons bleibt die Erkenntnis, dass Talent allein nicht reicht: Das Potenzial ist unbestritten, doch der erste Titel mit m0NESY und Kyousuke lässt weiter auf sich warten.

Die Highlights des EPL Season 22 Grand Finals

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