Was für ein Finale: FURIA hat sich am Sonntagabend zum Champion der Thunderpick World Championship 2025 gekrönt – und das auf spektakulärste Weise. Das brasilianisch-internationale Line-up rund um die Counter-Strike-Legende Gabriel „FalleN“ Toledo drehte ein bereits verloren geglaubtes 0:2 gegen Natus Vincere zu einem 3:2-Reverse-Sweep und feierte damit den zweiten LAN-Triumph innerhalb eines Monats.
Nächster Titel für FalleN und co!
Nach dem Erfolg beim FISSURE Playground 2 bestätigte FURIA einmal mehr seine derzeit überragende Form. Der Sieg festigt ihren Status als eines der heissesten Teams im internationalen Counter-Strike und als ernsthaften Contender für das kommende CS2 Major in Budapest.
Vom Fehlstart zur historischen Wende
Das Grand Final begann alles andere als vielversprechend. NAVI kontrollierte Mirage von Anfang an, wirkte eingespielt und gnadenlos effizient. FURIA fand keinen Rhythmus, Mareks „YEKINDAR“ Gaļinskis und Danil „molodoy“ Golubenko blieben ohne Impact, und trotz eines sehenswerten 1v1-Clutchs von FalleN war die Map schnell entschieden. Auch auf Inferno schien NAVI den besseren Gameplan zu haben: Besonders überzeugend war Valeriy „b1t“ Vakhovskiy mit einer herausragenden Leistung (125 ADR, vier Multi-Kills). Obwohl FURIA zwischenzeitlich zwar zurück ins Spiel fand, so konnten sie die entscheidenden Runden nicht holen. Nach zwei klaren Map-Niederlagen stand es 0:2 – und die Chancen auf einen weiteren Titelgewinn schienen zu schwinden.
Doch auf Nuke begann die Aufholjagd. Mit einer starken CT-Seite legten Kaike „KSCERATO“ Cerato und FalleN den Grundstein für die Wende. Beide sorgten für entscheidende Frags in Schlüsselsituationen, KSCERATO glänzte mit exzellentem Positioning und konstantem Damage Output, während FalleN mit einem Hero-1v2 die Map endgültig in Richtung FURIA kippte. Der 13:9-Erfolg war mehr als nur ein Lebenszeichen – es war das Momentum, das das Team brauchte, um den Glauben zurückzugewinnen.
molodoy und YEKINDAR führen den Turnaround an
Mit dem Rückenwind von Nuke spielte FURIA auf Ancient plötzlich wie ausgewechselt. molodoy, der in den ersten Maps kaum zur Geltung gekommen war, drehte auf und sammelte 15 Frags allein in der ersten Hälfte. NAVI fand keine Antworten auf die aggressiven Pushes und verlor zunehmend die Kontrolle. Als YEKINDAR in der folgenden Pistol-Round beinahe ein Ace holte, war der Glaube an den Reverse Sweep endgültig da. Mit einem dominanten 13:7 glich FURIA zum 2:2 aus – und alles lief auf einen epischen Decider hinaus.
Auf Train nahm das Spektakel seinen Höhepunkt. FURIA eröffnete mit einem explosiven CT-Side-Start, Yuri „yuurih“ Santos legte mit einem Clutch die Grundlage, und FalleN zeigte, dass seine Führungsqualitäten auch im internationalen Umfeld funktionieren. Nach einer 11:1-Halbzeit war die Entscheidung längst gefallen. Den Schlusspunkt setzte FalleN mit einem 4K in der Pistol-Round, der das 13:1 und den Titelgewinn perfekt machte.
FURIAs goldener Monat – und KSCERATOs verdienter MVP
Für FURIA war der Erfolg auch eine Bestätigung des neuen Teamkonzepts. Unter der Führung von FalleN, der inzwischen als Rifle/IGL auf Englisch agiert, hat das Team eine neue taktische Tiefe entwickelt. Nach Jahren als AWP/IGL im rein-brasilianischen Umfeld beweist der 34-Jährige, dass seine Erfahrung und Führungsstärke auch in einem internationalen Mix-Lineup funktionieren. Mit sichtbarem Erfolg.
Besonders glänzte dabei KSCERATO, der für seine überragenden Leistungen den MVP-Award erhielt – seinen ersten überhaupt. Der 25-Jährige führte FURIA über das gesamte Turnier hinweg in Damage (88.3 pro Runde) und lag auf jeder Map über einem 1.00 Rating. Damit hat sich KSCERATO nach fast acht Jahren ohne Medaille endlich für seine Konstanz belohnt.
Mit dem Reverse Sweep über NAVI hat FURIA nicht nur ein Turnier gewonnen, sondern Geschichte geschrieben. Was als Debakel begann, verwandelte sich in eine Meisterleistung an mentaler Stärke, taktischer Disziplin und individuellem Können. Zwei LAN-Titel in einem Monat, ein MVP für KSCERATO und ein gefestigter Leader in FalleN. FURIA wirkt derzeit wie ein kompletter, unerschütterlicher Titelanwärter. Und wenn das Team diesen Lauf beibehält, könnte das Major in Budapest schon der nächste große Meilenstein werden.
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