The MongolZ setzen Senzu auf die Bank – Schock kurz vor dem Major

Nur wenige Wochen vor dem Start des nächsten Counter-Strike 2 Majors sorgen The MongolZ mit einer überraschenden Entscheidung für Schlagzeilen: Der 19-jährige Azbayar „Senzu“ Munkhbold wurde mit sofortiger Wirkung auf die Bank gesetzt. Die Nachricht traf Fans und Analysten gleichermassen unerwartet – schliesslich galt Senzu als einer der Schlüsselspieler, der den rasanten Aufstieg der Mongolen erst möglich gemacht hatte.

The MongolZ Senzu Austin Major
Beim vergangenen Major in Austin erreichten Senzu und The MongolZ noch das Finale. | © HLTV

Ein Umbruch zum schlechtesten Zeitpunkt

Das Timing der Entscheidung könnte kaum kritischer sein. The MongolZ zählen derzeit zu den besten Teams der Welt und werden in zahlreichen Power-Rankings als Top-5-Mannschaft geführt. Nach einem überragenden Sommer mit dem Sieg beim Esports World Cup, einem Finaleinzug bei der BLAST Bounty und einem weiteren Top-Run beim FISSURE Playground 2 hatte die Organisation eigentlich allen Grund, den eingeschlagenen Kurs fortzusetzen.

Doch nun der Bruch: Zum ersten Mal seit über zwei Jahren verändert das Team seine Formation – und das ausgerechnet kurz vor dem wichtigsten Turnier des Jahres. Laut der offiziellen Mitteilung sei die Entscheidung „nach sorgfältigen Gesprächen zwischen Spielern und Management“ gefallen. Gründe wurden jedoch keine genannt, was Raum für Spekulationen lässt.

Senzu: Vom Rookie zum Starspieler

Als Senzu im September 2023 zu The MongolZ stiess, war das Team noch weit von der Weltspitze entfernt. In kürzester Zeit entwickelte sich der junge Rifler zum Aushängeschild des mongolischen Esports. Mit einem stabilen 1.11er-Rating seit der Sommerpause gehörte er zu den konstantesten Spielern auf internationalem Niveau. Besonders bei den jüngsten Events war er regelmässig der Topfragger und in entscheidenden Momenten der Spieler, der die Matches drehte.

Beim Esports World Cup, dem grössten Triumph der Organisation, dominierte Senzu in den Playoffs und trug entscheidend dazu bei, dass The MongolZ erstmals in ihrer Geschichte ein Big-Event-Turnier gewinnen konnten. Umso unverständlicher erscheint die Entscheidung, ihn genau jetzt aus dem Line-up zu nehmen.

The MongolZ Trophy EWC 2025
Der Gewinn des EWC in Riyad war der Höhepunkt der bisherigen Karriere von Senzu. | © HLTV

Offizielles Statement und Senzus Reaktion

In einem offiziellen Statement würdigte The MongolZ die Leistungen ihres Youngstars und bedankten sich für die gemeinsame Zeit:

„Über die vergangenen Jahre haben Senzu und das Team ein neues Kapitel im mongolischen eSport aufgeschlagen – geprägt von Talent, Hingabe und Entschlossenheit. Diese Entscheidung wurde nach sorgfältigen Diskussionen zwischen Spielern und Management getroffen. Wir danken unseren Fans für ihre anhaltende Unterstützung, während wir den nächsten Schritt gehen.“

Senzu selbst reagierte auf X (ehemals Twitter) mit emotionalen Worten:

„Es fühlt sich an, als würde ich mein Zuhause verlassen. Wir haben so viele Erinnerungen miteinander geschaffen. Ich wünsche meinen Brüdern nur das Beste. Es tut mir leid für die Fans, die uns unterstützt haben – sorry für die schlechten Nachrichten.“

Die Rolle von maaRaa – Genie oder Risiko?

Hinter der Entscheidung steckt in erster Linie offenbar Headcoach Erdenedalai „maaRaa“ Bayanbat, der für seine unkonventionellen, aber oft erfolgreichen Personalentscheidungen bekannt ist. Schon in der Vergangenheit hatte er harte Schnitte vorgenommen, unter anderem bei Spielern wie Tuvshintugs „Annihilation“ Nyamdorj, Baatarkhuu „Bart4k“ Batbold und Chinguun „hasteka“ Bayarmaa.

Der renommierte CS2-Analyst Alex „Mauisnake“ Ellenberg kommentierte den Vorgang treffend auf X:

Viele Beobachter teilen Mauisnakes Einschätzung: maaRaa hat sich durch Erfolg und Mut zum Risiko enormen Respekt erarbeitet – doch Senzus Benching wird der Moment sein, in dem das Vertrauen der Community auf die Probe gestellt wird.

Ungewisse Zukunft für Senzu

Was genau hinter der Entscheidung steckt, ist bislang unklar. Weder die Organisation noch der Spieler haben Details über mögliche interne Spannungen oder persönliche Gründe genannt. Fest steht jedoch, dass Senzu mit seinen individuellen Leistungen auf dem Radar zahlreicher internationaler Teams steht – ein Transfer im Winter wäre daher keine Überraschung.

Für The MongolZ beginnt nun eine heikle Phase. Ohne ihren bisherigen Starspieler müssen sie beweisen, dass die Teamstruktur auch unter Druck stabil bleibt. Wer Senzu überhaupt ersetzen wird, ist derzeit noch unklar. Ob maaRaas riskanter Schritt langfristig als visionär oder fatal in Erinnerung bleiben wird, dürfte sich spätestens beim kommenden Major zeigen.

Das aktuelle Line-up von The MongolZ

  • Garidmagnai „bLitz“ Byambasuren
  • Sodbayar „Techno“ Munkhbold
  • Usukhbayar „910“ Banzragch
  • Ayush „mzinho“ Batbold
  • Erdenedalai „maaRaa“ Bayanbat (Coach)
  • Azbayar „Senzu“ Munkhbold (Bank)

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