Das BLAST.tv Austin Major 2025 ist Geschichte – und Team Vitality schreibt ein neues Kapitel in der Counter-Strike-Historie. In einem intensiven Finale besiegten sie The MongolZ mit 2:1 und sicherten sich damit ihren siebten Turniersieg in Folge – und vor allem den prestigeträchtigen Major-Titel in der Geschichte ihrer Organisation.
Darum gehts
Obwohl Team Vitality als haushoher Favorit ins Turnier ging, verlief der Auftakt alles andere als reibungslos. Die Serie von unglaublichen 30 gewonnenen Matches riss ausgerechnet gegen das brasilianische Überraschungsteam Legacy. Doch wer glaubte, das Team um Dan „apEX“ Madesclaire würde dadurch aus dem Tritt kommen, irrte gewaltig. Im Gegenteil: Vitality fand sofort wieder zu seiner Form zurück, dominierte Nemiga, 3DMAX und Virtus.pro in der Gruppenphase und setzte diesen Lauf auch in den Playoffs fort. Dort wurden Natus Vincere und MOUZ souverän eliminiert, bevor es im großen Finale zum Duell mit den MongolZ kam.

Das Finale: Von Schockmomenten und Comeback-Qualitäten
Das Finale begann auf Mirage, der Map-Wahl von The MongolZ. Diese zeigten keinerlei Respekt und überrollten Vitality förmlich mit einem 13:5 – eine echte Machtdemonstration des APAC-Teams. Besonders Azbayar „Senzu“ Munkhbold und Usukhbayar „910“ Banzragch brillierten mit aggressivem Spiel und durchschlagender Firepower.
PURE COUNTERSTRIKE CINEMA@ninetencs SENDS MONGOLZ TO MAP POINT WITH AN ACE pic.twitter.com/Bqgnc5qojh
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Doch Vitality blieb cool: Auf Dust2 schlugen sie eindrucksvoll zurück. Mit einem 6:0-Start legten sie den Grundstein für den 13:4-Sieg. Mathieu „ZywOo“ Herbaut glänzte auf der CT-Seite, mit einem Rating von 1.81 und war der zentrale Faktor für den Ausgleich in der Serie.
"I love you guys, for real, I love being in this team" – @Vitality_apEX pic.twitter.com/6yGR9AIKxP
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Auf Inferno zeigte sich Vitality schließlich in Bestform. Ein früher 1v2-Clutch von ZywOo drehte das Momentum endgültig zugunsten der Europäer. Es folgte eine dominierende erste Hälfte (9:3) und ein kontrollierter Abschluss zum 13:6-Endstand – Vitality ist Major-Champion.
CHAMPIONS OF AUSTIN, @TEAMVITALITYCS 🏆🐝 #BLASTtvMAJOR pic.twitter.com/HTKzX0cnua
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ZywOo auf Rekordjagd – MVP Nummer 7 im Jahr 2025
ZywOo unterstreicht mit diesem Turnier erneut seinen Status als Superstar der CS2-Welt. Mit dem Gewinn seines zweiten Majors und 20. Big Event MVP-Awards reiht er sich in eine exklusive Gruppe ein – und zieht statistisch sogar an Oleksandr „s1mple“ Kostyliev vorbei.
In Austin lieferte er konstante Top-Leistungen: 1.58 Rating in der Gruppenphase, 1.33 in der Arena, 1.20 Kills pro gewonnener Runde – selbst wenn das Finale nicht seine statistisch beste Leistung war, war er in den entscheidenden Momenten zur Stelle.
Mit sieben MVP-Medaillen allein im ersten Halbjahr 2025 steht er nun auf einer Stufe mit Nicolai „device“ Reedtz (7 MVPs in einem Kalenderjahr) und könnte in der zweiten Jahreshälfte diesen Rekord brechen. Insgesamt hält ZywOo jetzt bei 27 MVP-Titeln, ganze sechs mehr als s1mple.
apEX: Drei Majors – 33 Titel
Auch für apEX war es ein Meilenstein. Der französische IGL gehört jetzt zu einer kleinen Gruppe an Spielern mit drei Major-Titeln – Seite an Seite mit Legenden wie Jesper „JW“ Wecksell, Robin „flusha“ Rönnquist. Mit 33 gewonnenen Turnieren übertrifft er inzwischen sogar Peter „dupreeh“ Rasmussen, der bis dato die Spitze hielt.
33 🏆
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THE MOST SUCCESSFUL CS PLAYER
OUR CAPTAIN @Vitality_apEX pic.twitter.com/tdZULPmJqU
Sein Kommentar nach dem Finale war entsprechend selbstbewusst:
„Es tut mir leid, Magisk, aber +ropz war der beste Roster-Move aller Zeiten. Sieben Turniere, sieben Titel – was will man mehr? Leute, ihr seht hier schon das beste Team von 2025. Es ist durch!“
Für William „mezii“ Merriman bedeutete der Titel zudem Historisches: Er ist der erste britische Spieler, der ein Major gewinnt. Auch für den Israeli Shahar „flameZ“ Shushan war es der erste Titel dieser Art – ein Ritterschlag für beide Akteure.

The MongolZ: Nah dran an der Sensation
Trotz der Niederlage bleibt The MongolZ als Überraschungsteam des Austin Majors in Erinnerung. Das Team rund um Garidmagnai „bLitz“ Byambasuren wurde häufig für schwache Arena-Auftritte kritisiert – doch in Austin überzeugten sie mit starker Form.
Auf Mirage dominierten sie Vitality mit klaren Strukturen und explosivem Aiming. Senzu konnte mit wichtigen Clutches glänzen und widerlegte seine Kritiker eindrucksvoll. Auch wenn sie auf Dust2 und Inferno den Kürzeren zogen, bewiesen die Mongolen: Sie gehören zur Weltspitze – und ein grosser Titel scheint nur eine Frage der Zeit.
Eine Ära beginnt
Mit sieben Turniersiegen in Folge, einem ESL Grand Slam, dem Gewinn des Austin Major und einer anhaltenden Siegesserie ist Vitality mehr als nur das beste Team des ersten Halbjahres 2025 – sie sind auf dem Weg, eine eigene Ära zu prägen.
THE SECOND STAR IS OURS 🏆
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7 TROPHIES IN 5 MONTHS AND YOUR @BLASTTV MAJOR CHAMPIONS pic.twitter.com/ObqAulwp7t
Ob sie das Niveau halten oder gar noch steigern können, wird die zweite Saisonhälfte zeigen. Doch eines ist sicher: Mit einem ZywOo in Hochform und einem Team, das wie aus einem Guss spielt, wird Vitality zum Maßstab, an dem sich alle messen müssen.
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