zweih kommt, magixx muss auf die Bank – Team Spirit baut um

Bei Team Spirit bahnt sich ein grösserer Umbruch an. Nach knapp sechs Jahren trennt sich die Organisation von einem ihrer dienstältesten Spieler: Boris „⁠magixx⁠“ Vorobiev wird auf die Bank gesetzt. Als Nachfolger rückt der erst 17-jährige Shootingstar Ivan „⁠zweih⁠“ Gogin ins aktive Line-up nach. Die Entscheidung markiert nicht nur das Ende einer Ära bei Spirit, sondern auch den Beginn eines möglicherweise neuen Kapitels voller junger Power und Ambitionen.

Der Wechsel kommt zu einem logischen Zeitpunkt. Das aktuelle Line-up hat seinen Höhepunkt mit dem Gewinn des PerfectWorld Shanghai Majors 2024 hinter sich. In 2025 war Team Spirit zwar Dauergast in den Playoffs aller grossen Events viel zu feiern gab es jedoch, verglichen mit dem überragenden Vorjahr, nicht. Die jüngste Viertelfinalpleite gegen MOUZ beim BLAST.tv Austin Major untermauerte den Eindruck, es braucht eine Veränderung. Interne wie externe Stimmen machten dabei, neben Kapitän Leonid „chopper“ Vishnyakov, magixx als potenziellen Schwachpunkt aus. Nun zieht die Organisation die Konsequenzen – und setzt auf frisches Blut.

Nach fast 6 Jahren muss magixx auf die Bank. | © HLTV
Nach fast 6 Jahren im Team, muss magixx auf die Bank. | © HLTV

Eine Ära geht zu Ende: magixx verlässt das Line-up

Boris „⁠magixx⁠“ Vorobiev war seit Ende 2019 fester Bestandteil des Line-ups von Team Spirit. In dieser Zeit entwickelte sich das Team von einem aufstrebenden CIS-Projekt zu einer echten internationalen Top-Mannschaft. magixx war dabei stets ein zentraler Baustein – sowohl spielerisch als auch in der Teamidentität.

Sein grösster Moment kam mit dem Gewinn des PerfectWorld Shanghai Major 2024, wo er in Halbfinale und Finale mit starken Leistungen massgeblich zum Titel beitrug. Zuvor hatte er mit Spirit bereits beim PGL Major in Antwerpen 2022 überrascht, als das Team als Underdog bis ins Halbfinale stürmte.

Doch in den letzten Monaten geriet magixx immer mehr unter Druck. Seine Leistungen schwankten, und in Interviews sprach er selbstkritisch über seine Rolle. Bei BLAST Rivals S1 erklärte er:
„Spirit könnte immer besser sein, wenn ich mehr Leute töte. Das ist ziemlich offensichtlich, denn ich töte nicht viele.“

Der Neue: zweih bringt frischen Wind

Spirit reagiert nun auf die Entwicklung und holt mit Ivan „⁠zweih⁠“ Gogin ein echtes Ausnahmetalent ins Boot. Der 17-jährige Russe galt bereits seit Monaten als einer der heissesten Prospects der Region. Spätestens nach seiner Leistung beim BLAST.tv Austin Major 2025 ist klar: zweih ist bereit für die grosse Bühne.

Dort führte er Nemiga mit einem 1.21er Rating in Stage 1 und 1.28 in Stage 2 überraschend tief ins Turnier – als Anker-Spieler, wohlgemerkt. Auch zuvor hatte er bei Events wie der ESL Challenger League, dem Hellcase Cup und dem RES Regional Champions LAN als stärkster Spieler seines Teams geglänzt.

Schon im Vorjahr hatte niemand Geringeres als Danil „donk“ Kryshkovets in einem HLTV-Interview zweih als seine persönliche „Bold Prediction“ genannt – nun werden die beiden gemeinsam im Team spielen.

zweih war der überrragende Mann bei Nemiga. | © HLTV
zweih war der überrragende Mann bei Nemiga. | © HLTV

Team Spirit verabschiedet sich mit warmen Worten von seinem langjährigen Spieler:
„Wir sind magixx sehr dankbar für all die sechs Jahre, die er Teil von Team Spirit war. Er war in entscheidenden Phasen des Teamaufbaus dabei und hatte grossen Einfluss auf unsere Identität.“

Diese Worte zeigen den Respekt, den magixx sich in der Organisation erarbeitet hat – trotz seiner Formschwäche zum Ende hin.

Das neue Line-up von Team Spirit im Überblick

Mit dem Wechsel setzt Spirit weiter auf Verjüngung und aggressive Firepower – ein Ansatz, der ihnen schon 2024 den Major-Titel eingebracht hat. Das neue Line-up sieht wie folgt aus:

Leonid „⁠chopper⁠“ Vishnyakov
Dmitry „⁠sh1ro⁠“ Sokolov
Myroslav „⁠zont1x⁠“ Plakhotia
Danil „⁠donk⁠“ Kryshkovets
Ivan „⁠zweih⁠“ Gogin
Sergey „⁠hally⁠“ Shavaev (Coach)

Mit zweih verpflichtet Spirit nicht nur einen hoch veranlagten Nachwuchsspieler, sondern sendet auch ein klares Signal: Man will weiter an der Spitze bleiben – und ist bereit, dafür auch langjährige Säulen des Teams zu ersetzen. Ob der junge Anchor dem Druck gerecht wird, wird sich zeigen. Das Potenzial für den ganz grossen Wurf bringt er jedenfalls mit.

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