Mit dem Ende des Jahres 2024 endete für Rigon „rigoN“ Gashi eine durchwachsene Zeit bei BIG. Lediglich 6 Monate hielt das Verhältnis zwischen dem Schweizer Superstar und der Berliner Organisation. Das abrupte Ende kam dennoch überraschend.
Eine unglückliche Zeit
Mit dem durchstrukturierten, taktischen Stil des BIG Clans hatte der 25-Jährige stets seine Probleme. Es trafen zwei komplett verschiedene Arten das Spiel zu spielen aufeinander. „Er war ein wirklich aggressiver Spielertyp, und das brauchen wir eigentlich nicht, aber manchmal kann er die Schärfe reinbringen“, urteilte BIG-Kapitän Johannes „tabseN“ Wodarz nach rigoNs Verpflichtung im vergangenen Sommer.
Rein ergebnistechnisch gesehen, brachte rigoN dennoch das erhoffte Upgrade zu dem für ihn geschassten David „prosus“ Hesse mit. Es wurde das Grand Final des ESL Challenger Events in Atlanta erreicht und BIG qualifizierte sich erstmals seit über zwei Jahren wieder für ein Major. Dort konnten sogar die Top 16, die Elimination Stage, erreicht werden. In dieser war dann zwar schnell Feierabend mit 0-3, aber es war ein deutlicher Fortschritt zu erkennen.
Auch deshalb kam die Entscheidung von BIG, nach dem gelungenen Jahresabschluss, sowohl rigoN, als auch AWPer Florian „syrsoN“ Rische zu ersetzen eher überraschend.
Über Umwege zum Erfolg
rigoN war über viele Jahre ein eher unbeschriebenes Blatt. Er tauchte immer wieder in kleineren Teams wie DIVIZION oder c0ntact auf, der Durchbruch gelang ihm aber nie. Anfang 2022 kam dann die goldene Entscheidung. Der Schweizer mit albanischen Wurzeln schloss sich mit vier Kumpels aus dem Kosovo zusammen und startete das Projekt „Bad News Eagles“. Gemeinsam mit Dionis „sinnopsyy“ Budeci, Flatron „juanflatroo“ Halimi, Genc „gxx-“ Kolgeci und Sener „SENER1“ Mahmuti spielte rigoN den Open Qualifier für das PGL Antwerp Major 2022. Und sie schafften das Unmögliche: Über den Open Qualifier, den Closed Qualifier und das RMR gelang dem Stack die Qualifikation für das Major. Damit sicherten sie sich Sticker-Einnahmen in Millionenhöhe und etablierten sich als eines der gefürchtetsten Teams in der Szene. Es gelang dem Team, sich für die drei letzten Majors in Counter Strike: Global Offensive zu qualifizieren.
Doch mit dem Ende von CS:GO und dem Übergang zu CS2 endete die Erfolgswelle von BNE. Das Team verpasste die Qualifikation für das erste CS2 Major in Kopenhagen und löste sich schliesslich auf. So endete rigoN, nach Abwägung mehrerer Angebote, beim BIG Clan.
Was bringt die Zukunft?
Es ist schwer zu sagen. Keiner der ehemaligen BNE-Spieler war wirklich erfolgreich, nachdem man getrennte Wege ging. rigoN ist der einzige, dem es gelang, sich für das Shanghai Major zu qualifizieren. Nüchtern betrachtet war und ist er der beste Spieler aus diesem ehemaligen Team und es dürfte eine Frage der Zeit sein, bis sich ein Team findet, welches ihn besser einzusetzen weiss als BIG.
Dass der Schweizer über aussergewöhnlich guten mechanischem Skill verfügt, ist kein Geheimnis. Er hat auch bei BIG, trotz der ungewohnten Rolle, nie einen bösen Ton von sich gegeben, sich wahrlich für das Team geopfert und seinen Mann gegeben. Man darf seine kurze Zeit bei BIG also nicht überbewerten. Im Übrigen liefert sein Nachfolger bei BIG, Can „kyuubii“ Ali, bisher schlechtere Stats als rigoN. Ein so begabter Teamplayer wie rigoN, der sich für nichts zu Schade ist, kann jedem Team weiterhelfen – wenn er richtig eingesetzt wird. Gerne auch auf der grössten Bühne – vielleicht ja beim nächsten CS2 Major in Austin im kommenden Juni.
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