FIFA Rivals: Pay-to-Win und NFTs im neuen Mobile-Game

„FIFA Rivals“ wird das erste eigenständige Spiel des Weltfussballverbands seit der Trennung von EA Sports im Jahr 2022. Geplant ist ein kostenloses Mobile-Game, das im Sommer 2025 für iOS und Android erscheinen soll. Es setzt auf schnelle Arcade-Matches, bei denen Spieler eigene Vereine gründen, Teams zusammenstellen und in Echtzeit gegeneinander antreten können. Hinter dem Spiel steckt jedoch mehr als nur der Versuch, eine Lücke nach der Trennung von EA zu schliessen: Mit Blockchain-Technologie, NFTs und einer Kryptowährung schlägt die FIFA einen technologisch innovativen, aber auch kontroversen Weg ein.

Ein Spiel mit Arcade-Fokus

„FIFA Rivals“ unterscheidet sich deutlich von den klassischen Fussballsimulationen, die FIFA-Fans über Jahrzehnte geprägt haben. Statt Realismus setzt das Spiel auf Action und Zugänglichkeit. Spieler können sich ihre Teams individuell gestalten und durch Upgrades kontinuierlich verbessern. Entwickelt wird das Spiel von Mythical Games, einem Studio, das mit „NFL Rivals“ bereits gezeigt hat, wie ein Arcade-Ansatz mit Blockchain-Technologie kombiniert werden kann.

Im Kern orientiert sich „FIFA Rivals“ an der Struktur von „NFL Rivals“. Mit schnellen Matches und einer klaren Ausrichtung auf mobile Endgeräte spricht es sowohl Gelegenheitsspieler als auch Fans von unkomplizierten Wettkämpfen an. Doch während die Oberfläche leicht zugänglich scheint, zeigt sich unter der Haube ein komplexes System aus Blockchain-Technologie und Kryptowährung, das für Diskussionen sorgt.

Blockchain und NFTs: Innovativ, aber nicht unumstritten

Einer der auffälligsten Aspekte von „FIFA Rivals“ ist die Integration von NFTs (Non-Fungible Tokens) und der Mythos-Blockchain. Spieler können digitale Inhalte wie Fussballstars oder Ausrüstung sammeln, handeln und besitzen. Besonders starke oder seltene Spieler werden als NFTs angeboten. Diese digitalen Objekte sind einzigartig oder limitiert verfügbar und können auf einem Marktplatz innerhalb des Spiels gehandelt werden.

Während NFTs technisch eine neue Form des digitalen Besitzes ermöglichen, werden sie auch kritisch betrachtet. Zum einen sind sie eng mit spekulativen Märkten verbunden, bei denen der Wert stark schwanken kann. Ein Blick auf „NFL Rivals“ zeigt, dass NFTs dort für Beträge zwischen 1 und 30 US-Dollar gehandelt werden.

Die FIFA und Mythical Games planen zudem die Nutzung einer eigenen Kryptowährung: den Mythos Token. Dieser dient als Zahlungsmittel im Spiel und ermöglicht den Handel von NFTs. Die wirtschaftliche Struktur von „FIFA Rivals“ könnte jedoch zu einer Pay-to-Win-Dynamik führen, bei der zahlende Spieler deutliche Vorteile haben.

Pay-to-Win: Ein kontroverses Geschäftsmodell

Die Monetarisierung von „FIFA Rivals“ durch NFTs und Kryptowährungen birgt Risiken. Spieler, die bereit sind, Geld auszugeben, können sich einen erheblichen Vorteil verschaffen – insbesondere in Wettbewerben. Pay-to-Win-Mechaniken, die bei „NFL Rivals“ stark kritisiert wurden, könnten sich auch in „FIFA Rivals“ wiederholen. Für viele Spieler ist es schwierig, ohne finanzielle Investitionen in den Rankings mitzuhalten.

Besonders in Europa, wo Fans traditionell skeptisch gegenüber übermässiger Kommerzialisierung im Fussball sind, könnte dies für Ablehnung sorgen. Die FIFA riskiert, durch diese Mechaniken Spieler zu verlieren, die auf fairere Wettbewerbe und gleiche Chancen setzen.

Kann die FIFA mit dem Modell erfolgreich sein?

Blockchain und NFTs bieten Potenziale für Innovation und neue Geschäftsmodelle. Gleichzeitig zeigen Erfahrungen aus anderen Spielen, dass diese Technologien die Spielerschaft spalten können. Während einige die Möglichkeit schätzen, digitale Gegenstände zu handeln und zu besitzen, fühlen sich andere durch Pay-to-Win-Dynamiken benachteiligt.

Die Bewertungen von „NFL Rivals“ zeigen, dass ein solches Modell durchaus erfolgreich sein kann. Mit einer Durchschnittsbewertung von 4,7 Sternen auf iOS hat Mythical Games bewiesen, dass Arcade-Games mit Blockchain-Integration eine Zielgruppe finden können. Dennoch bleibt fraglich, ob dieser Ansatz für den europäischen Markt mit seiner stark auf Fairness ausgerichteten Fussballkultur geeignet ist.

Antworten

You might also like