Am 23. Juli 2024 wurde Geschichte geschrieben: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat die Olympischen Esport-Spiele ins Leben gerufen. Die ersten Spiele werden 2025 im Königreich Saudi-Arabien stattfinden. Die 142. IOC-Session in Paris hat diesen Vorschlag einstimmig angenommen. Dies stellt ein bedeutender Schritt für die Zukunft der Olympischen Spiele dar.
Darum gehts
Die Zukunft des Esports bei den Olympischen Spielen
IOC-Präsident Thomas Bach sagte: „Dies ist wirklich eine neue Ära für das IOC. Mit der Bestätigung der Einrichtung der Olympischen Esports-Spiele durch die IOC-Session halten wir mit dem Tempo der digitalen Revolution Schritt.“ Diese Entscheidung zeigt, wie attraktiv die olympische Marke besonders für junge Menschen ist, die sich immer mehr für Esports begeistern.
Seit 2018 beschäftigt sich das IOC intensiv mit Esports. Nach dem Erfolg der Olympischen Esports-Woche 2023 in Singapur wurde die Einrichtung der Olympischen Esport-Spiele beschlossen. Unter der Leitung von IOC-Mitglied David Lappartient hat die IOC-Esports-Kommission ein Projekt entwickelt, das die Interessen der Esports-Community und die olympischen Werte berücksichtigt.
Saudi-Arabien als Gastgeberland
Prinz Abdulaziz bin Turki Al Faisal, Sportminister und Präsident des saudi-arabischen Olympischen Komitees, sagte: „Dank der Vision 2030, die von Prinz Mohammed bin Salman eingeführt wurde, hat der Esport in Saudi-Arabien eine reiche Vergangenheit, eine spannende Gegenwart und eine vielversprechende Zukunft.“
Saudi-Arabien hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Zentrum für Esports entwickelt. In den vergangenen zwei Jahren hat das Land über 1.700 Spitzenspieler aus mehr als 80 Ländern empfangen. Esports-Events in Saudi-Arabien haben fast vier Millionen Fans vor Ort und 1,3 Milliarden Zuschauer weltweit über Streaming-Plattformen erreicht.
Kritik an Saudi-Arabien als Gastgeber
Menschenrechtslage in Saudi-Arabien
Saudi-Arabien steht international in der Kritik wegen seiner Menschenrechtslage, besonders in Bezug auf die Rechte von Frauen und die Meinungsfreiheit. Im Gleichstellungsranking des Weltwirtschaftsforums liegt das Land auf Platz 132 von 146, was die gravierenden Einschränkungen für Frauen verdeutlicht. Frauen dürfen oft nicht ohne Abaya (schwarzes Überkleid) in die Öffentlichkeit und benötigen für viele Entscheidungen die Zustimmung eines männlichen Vormunds.
Philip Luther von Amnesty International sagte: „Die saudischen Behörden haben Milliarden von Dollar ausgegeben, um ihr Image aufzupolieren, aber kein Geld der Welt kann beschönigen, wie repressiv das Land geworden ist.“ Diese Repression betrifft nicht nur Frauen, sondern auch kritische Stimmen und Aktivisten, die oft mit harten Strafen rechnen müssen.
Repression und Meinungsfreiheit
In Saudi-Arabien gibt es keine Meinungsfreiheit im westlichen Sinne. Kritische Äusserungen gegenüber der Regierung oder der königlichen Familie werden streng bestraft. Ein aktuelles Beispiel ist die Verurteilung des pensionierten Lehrers Mohammed bin Nasser al-Ghamdi im August 2023 zum Tode, weil er sich kritisch über das Regime geäussert hatte.
Reaktionen aus der internationalen Community
Die Entscheidung des IOC, die ersten Olympischen Esport-Spiele in Saudi-Arabien auszurichten, hat weltweit für Empörung gesorgt. Viele Menschen äussern ihre Kritik in sozialen Medien und öffentlichen Foren. Kommentare wie „Ekelhaft“, „die Geldwäsche geht weiter“ und „Sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit eine Voraussetzung für die Ausrichtung der Spiele?“, spiegeln die weit verbreitete Unzufriedenheit wider.
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