Es ist schon ziemlich erstaunlich, was da mit Concord passiert ist. Der PlayStation-Shooter, auf den “einige” gespannt gewartet hatten, wurde nach nur 10 Tagen komplett vom Netz genommen. Acht Jahre Entwicklungszeit – und dann das. Man könnte sagen, es ging alles schneller den Bach runter, als das Spiel überhaupt die Chance hatte, sich richtig zu etablieren.
Darum gehts
- Schlechter Start und noch schlechtere Zahlen für Sony Shooter
- Geld wird zurückerstattet
- Warum ist Concord so katastrophal gescheitert?
- Community-Reaktionen: Enttäuschung und Verwunderung
- Und was jetzt? Ist Concord wirklich tot?
- Sony und die Zukunft der Live-Service-Spiele
- Was bleibt? Ein teurer Fehlschlag
Schlechter Start und noch schlechtere Zahlen für Sony Shooter
Concord hatte von Anfang an keinen guten Lauf. Am 23. August 2024 ging das Spiel online, aber schon der erste Tag war ernüchternd. Bei der Open-Beta kamen immerhin noch knapp 2.400 Spieler zusammen – keine riesige Zahl, aber durchaus im Rahmen des Erwartbaren. Doch am Release-Tag selbst spielten nur noch etwa 700 Menschen gleichzeitig. Und das bei einem Spiel, das Sony als AAA-Titel für die PS5 gepusht hatte. Diese Zahlen fielen in den folgenden Tagen weiter, bis gerade mal noch 50 Spieler gleichzeitig online waren. Das ist für einen Multiplayer-Shooter praktisch ein Todesurteil.
Geld wird zurückerstattet
Nach so einem schlechten Start zog Sony dann auch die Reissleine. Am 6. September, also nur zwei Wochen nach dem Launch, wird der Stecker endgültig gezogen und das Spiel ist jetzt schon aus allen Stores komplett verschwunden. Und wer das Spiel gekauft hat, darf sich zumindest auf eine Rückerstattung freuen. Für alle Plattformen – sei es PlayStation, Steam oder Epic Games – gab es das Geld zurück. Die physischen Käufer hatten es etwas schwieriger, da sie sich mit den jeweiligen Händlern auseinandersetzen mussten. Aber auch hier hat Sony versprochen, sich um Lösungen zu kümmern.
Warum ist Concord so katastrophal gescheitert?
Viele fragen sich: Warum ist das eigentlich so schiefgelaufen? Nun, es gibt ein paar offensichtliche Gründe.
Zum einen sind die niedrigen Spielerzahlen natürlich ein riesiges Problem gewesen. Ein Online-Shooter ohne Spieler ist praktisch wertlos – und die meisten Leute wollen nicht in eine leere Lobby warten. Wenn du keine Mitspieler hast, macht das ganze Konzept eines Multiplayer-Games einfach keinen Sinn.
Hinzu kam, dass Concord nicht gerade durch sein Design überzeugte. Besonders die Charaktermodelle wurden stark kritisiert – einige Fans bezeichneten sie sogar als das „hässlichste Charakterdesign aller Zeiten“. Für ein Spiel, das auf Helden und Individualität setzt, ist das ein grosser Negativpunkt. Denn in der heutigen Zeit erwarten Spieler nicht nur tiefgehendes Gameplay, sondern auch coole, interessante Charaktere, mit denen man sich identifizieren kann.
Dazu kam noch der Preis von knapp 40 CHF. Nicht gerade wenig für ein Spiel, das von Anfang an nicht wirklich zündete. Viele sahen den hohen Preis in Kombination mit dem mässigen Inhalt und der geringen Spielerzahl als den letzten Nagel im Sarg. Der Preis war schlicht nicht gerechtfertigt.
Community-Reaktionen: Enttäuschung und Verwunderung
Natürlich liess das Ganze die Gaming-Community nicht unkommentiert. Auf Social Media war der Aufschrei gross. Viele zeigten sich erstaunt, wie schnell das Spiel offline ging. Einige waren wütend über die verlorene Zeit und das Geld, während andere das ganze Debakel einfach als „peinlich“ bezeichneten. Ein Kommentar, der auf X (ehemals Twitter) besonders viel Beachtung fand, fasste das Ganze treffend zusammen: „8 Jahre Arbeit, und jetzt ist es einfach so weg.“
Es gab auch Stimmen, die schon von Anfang an gewarnt hatten, dass Concord nicht lange durchhalten würde. Selbst Fans des Spiels hatten Zweifel, ob es sich wirklich behaupten könnte. Trotzdem war der Blitzabgang für viele überraschend.
Und was jetzt? Ist Concord wirklich tot?
Interessanterweise hat der Game Director von Concord, Ryan Ellis, in seinem Post auf dem PlayStation-Blog angedeutet, dass das Spiel vielleicht nicht ganz tot ist. Das Team würde „Optionen untersuchen, die unsere Spieler besser erreichen“, hiess es. Das lässt die Tür ein wenig offen, dass Concord irgendwann in einer anderen Form wiederkommen könnte. Vielleicht als Free-to-Play-Titel oder mit einem überarbeiteten Konzept. Aber ehrlich gesagt, ist es schwer vorstellbar, dass nach diesem misslungenen Start noch viel Vertrauen in das Projekt übrig ist.
Die grosse Frage bleibt, ob sich die Spieler nach diesem Fehlschlag überhaupt noch einmal auf das Spiel einlassen würden. Sony wird sich gut überlegen müssen, ob und wie sie das Spiel, falls überhaupt, wieder zurück auf die Bildfläche bringen.
Sony und die Zukunft der Live-Service-Spiele
Concord ist nicht nur ein Problem für Firewalk Studios, sondern auch für Sony. Die hatten grosse Pläne für den Bereich der Live-Service-Spiele. Ursprünglich sollten 12 solcher Titel in den nächsten Jahren erscheinen, aber nach dem Debakel mit Concord wird Sony wohl vorsichtiger sein. Ein weiteres grosses Projekt, das auf The Last of Us basieren sollte, wurde ebenfalls bereits gecancelt.
Sony muss nun abwägen, wie sie mit solchen Projekten in Zukunft umgehen. Nach Berichten plant Sony, nur sechs der ursprünglich 12 geplanten Live-Service-Spiele tatsächlich auf den Markt zu bringen. Das Scheitern von Concord hat also nicht nur Auswirkungen auf das Spiel selbst, sondern könnte Sonys gesamte Strategie in diesem Bereich beeinflussen.
Was bleibt? Ein teurer Fehlschlag
Concord wird am 6. September endgültig vom Netz genommen und bleibt damit eines der am schnellsten eingestellten AAA-Spiele der letzten Jahre. Acht Jahre Entwicklungszeit, vermutlich zig Millionen Dollar an Investitionen und am Ende nur eine Handvoll Spieler – das ist die traurige Bilanz. Es wird spannend zu beobachten sein, ob Sony und Firewalk Studios das Spiel noch einmal aus der Asche heben können oder ob es als warnendes Beispiel in die Gaming-Geschichte eingeht.
Und so bleibt Concord vorerst ein Spiel, das in Rekordzeit verschwand – vielleicht für immer.
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