MrBeast ist einer der grössten YouTuber weltweit. Er ist bekannt für seine verrückten Challenges und grosszügigen Geschenke. Doch jetzt gibt es heftige Vorwürfe: Sind seine Videos gefälscht? Ein ehemaliger Mitarbeiter packt aus, während ein aktueller Mitarbeiter diese Anschuldigungen abstreitet. Was steckt wirklich dahinter?
Darum gehts
Die Vorwürfe im Detail
Ex-Mitarbeiter erhebt schwere Anschuldigungen
Ein Ex-Mitarbeiter, der sich DogPack404 nennt, hat ein einstündiges Video veröffentlicht. Darin sagt er, MrBeast würde seine jungen Fans manipulieren und betrügen. Er zeigt angebliche Chatverläufe und erzählt von Gesprächen mit anderen Mitarbeitern, um seine Aussagen zu beweisen.
Psychologische Manipulation
DogPack404 behauptet, MrBeast nutzt psychologische Tricks, um seine Zuschauer zu beeinflussen. Dabei bezieht er sich konkret auf die 3 Haupttypen des verhaltensorientierten Lernens.
Klassische Konditionierung
MrBeast wiederholt ständig, dass seine Videos echt sind und er sich um seine Fans kümmert. So sollen die Zuschauer ihm vertrauen und nicht mehr hinterfragen, ob das wirklich stimmt.
Operante Konditionierung
MrBeast belohnt bestimmte Handlungen seiner Zuschauer, wie den Kauf seines Merchandises, mit der Aussicht auf Geschenke. So steuert er das Verhalten seiner Fans und bringt sie dazu, sein Merch zu kaufen oder an seinen Aktionen teilzunehmen.
Beobachtungslernen
In seinen Videos zeigt MrBeast oft, wie Zuschauer belohnt werden, wenn sie ihm helfen oder seine Produkte kaufen. Andere Zuschauer sollen daraus lernen, dass es sich lohnt, MrBeast zu unterstützen.
Echte oder gefälschte Videos?
DogPack404 behauptet, dass MrBeast CGI und Regieanweisungen verwendet, um seine Videos zu manipulieren. Teilnehmer sollen Anweisungen bekommen haben, wie sie sich verhalten sollen, um die Ergebnisse zu beeinflussen. Auch die YouTuberin Rosana Pansino hat nach ihrer Teilnahme an einem MrBeast-Video ähnliche Vorwürfe erhoben.
Inszenierte Teilnehmer
DogPack404 behauptet ausserdem, dass viele der angeblichen Zuschauer in den Videos tatsächlich Mitarbeiter oder deren Freunde sind. Diese sollen genaue Anweisungen erhalten haben, um die Spiele in eine bestimmte Richtung zu lenken und so den gewünschten Eindruck zu erwecken.
Rechtliche Grauzonen
Laut DogPack404 könnten diese Inszenierungen gegen US-amerikanische Fernsehstandards verstossen. Diese Regeln schreiben vor, wie Game- und Realityshows ablaufen müssen, um fair und transparent zu sein. MrBeast soll diese Regeln auf YouTube umgehen, um seine Inszenierungen durchzuführen.
Problematische Giveaways
Die regelmässigen Verlosungen von MrBeast stehen ebenfalls in der Kritik. DogPack404 argumentiert, dass es sich dabei um illegale Lotterien handelt, da die Teilnahme oft durch den Kauf von Merch oder andere Leistungen erfolgt. Diese Verlosungen könnten als Glücksspiel für Kinder eingestuft werden, was illegal ist. DogPack404 erklärt, dass solche Verlosungen als illegale Lotterien gelten könnten, weil sie wertvolle Preise anbieten, die Gewinner zufällig ausgewählt werden und die Teilnahme oft durch den Kauf von Produkten erfolgt.
Schokoladenaktion: Marketing und Glücksspiel
Eine der gravierendsten Anschuldigungen betrifft die MrBeast Feastables, eine Schokoladenmarke, die als gesündere Alternative beworben wird. DogPack404 behauptet, dass die Schokolade mit Gewinnspielen beworben wird. Zuschauer kaufen die Schokolade, um die Chance auf Preise zu haben. Dies könnte als Glücksspiel betrachtet werden und zielt speziell auf die junge Zielgruppe von MrBeast ab, die dadurch zum Kauf animiert wird.
Die Verteidigung von MrBeasts Team
Reaktionen auf die Anschuldigungen
Ein aktueller Mitarbeiter von MrBeast, bekannt als Chucky, hat die Vorwürfe auf Twitter zurückgewiesen. Er betont, dass DogPack404 weniger als einen Monat für MrBeast gearbeitet hat und bei den meisten Videos nicht beteiligt war. Chucky beschreibt den ehemaligen Mitarbeiter als unzuverlässig und sagt, dass dessen Aussagen nicht glaubwürdig seien.
Widerlegung der Vorwürfe
Chucky bestreitet, dass die Teilnehmer in den Videos inszeniert oder geskriptet seien. Er verweist auf das Video „100 Boys Vs 100 Girls“ als Beispiel, bei dem viele unabhängige Personen beteiligt waren. Laut Chucky wäre es unmöglich gewesen, ein so grosses Set zu manipulieren, ohne dass es auffällt. Ausserdem betont er, dass die Vorbereitungen und die Durchführung der Videos immer transparent und fair ablaufen.
Echtheit der Werbegeschenke
Chucky widerspricht auch den Behauptungen, dass die Werbegeschenke gefälscht seien. Er selbst habe an der Durchführung der Verlosungen mitgearbeitet und die Gewinner kontaktiert. Chucky betont, dass alle Gewinner ihre Preise erhalten haben und dass die Verlosungen fair und transparent ablaufen.
Hintergründe zur Entlassung von DogPack404
Chucky erklärt, dass DogPack404 aufgrund unberechenbaren Verhaltens während seiner 90-tägigen Probezeit entlassen wurde. Laut Chucky habe DogPack404 nur begrenzten Einblick in die internen Abläufe gehabt und könne daher keine fundierten Aussagen machen.
I quickly want to debunk some of the info in this video since the guy who made it was on my team. It was my decision to fire him for erratic behavior, he worked at the company for less than a month and wasn't an employee for most of the videos he mentions to have knowledge on.… pic.twitter.com/Xz0DMgated
— chucky (@chucky) July 29, 2024
Offene Kritikpunkte
Nicht verteidigte Anschuldigungen
Trotz der umfassenden Verteidigung bleiben einige Kritikpunkte offen. Chucky hat beispielsweise nicht konkret auf die Vorwürfe der psychologischen Manipulation eingegangen. Auch die Bedenken hinsichtlich der rechtlichen Grauzonen und der möglichen Verstösse gegen US-amerikanische Fernsehstandards wurden nicht detailliert widerlegt. Diese und weitere offenen Fragen werfen weiterhin kein gutes Licht auf die Praktiken von MrBeast und erfordern weit mehr als ein einzelner X-Post.
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