Twitch: Kategorie “Kunst” erreicht neuen Zuschauerrekord

Bekannt als die Heimat von Videospiel-Streaming, hat Twitch kürzlich eine Welle neuer Regeln eingeführt, die einen unerwarteten Anstieg der Zuschauerzahlen in der Kategorie „Kunst“ zur Folge hatten. Die Plattform wollte mit einer neuen Regelung für mehr Klarheit sorgen, doch die Dinge entwickelten sich in eine unerwartete Richtung.

Der Aufstieg der “Topless Meta”

Was ist genau passiert? Ein neuer Trend, bekannt als „topless meta“, begann sich auf Twitch auszubreiten. Dabei streamten vor allem Streamerinnen ohne Oberbekleidung, achteten aber darauf, keine intimen Körperteile zu zeigen. Dieser Trend fand in einer Grauzone der bestehenden Twitch-Richtlinien statt. Als Reaktion darauf aktualisierte Twitch am 13. Dezember seine Richtlinien für freizügige Inhalte. Sie erklärten, dass solche Inhalte akzeptabel seien, solange keine sexuellen Handlungen stattfanden und die Inhalte als „artistic nudity“ gekennzeichnet wurden.

Die Flut neuer “Kunst”-Inhalte

Diese Regeländerung führte zu einem deutlichen Anstieg an Streamerinnen, die in der Kategorie „Kunst“ aktiv wurden. Die Streams gingen über das einfache Stehen vor der Kamera hinaus. Viele nutzten kreative Methoden, um die Grenzen der neuen Regeln auszureizen, beispielsweise durch künstlerisch gestaltete Body-Paintings oder durch das Tragen halbtransparenter Kleidung, die gerade noch im Rahmen der Richtlinien lag. Diese Art von Inhalten zog eine grosse Menge neuer Zuschauer an, was in Spitzenzeiten zu fast 100.000 gleichzeitigen Usern führte.

Twitch zieht neue Regeln zurück, nachdem "topless meta" zu Rekordzuschauerzahlen in Kunst-Kategorie führte, um Standards zu wahren.
Quelle: Twitch / Marina

Twitchs Reaktion auf die Community-Bedenken

Die Reaktion der Community war jedoch gespalten. Viele äusserten Bedenken, dass solche Inhalte zwar technisch den neuen Richtlinien entsprachen, aber dennoch nicht im Sinne der ursprünglichen “Kunst”-Kategorie waren. Kritiker argumentierten, dass diese Streams mehr auf körperliche Darstellungen als auf echte künstlerische Inhalte fokussierten und somit die Grenzen der Plattform ausnutzten.

Die Rücknahme der Regeländerungen durch Twitch

Angesichts der Kontroversen und der deutlichen Kritik entschied sich Twitch, die Änderungen rückgängig zu machen. Twitch-CEO Dan Clancy entschuldigte sich in einer Stellungnahme bei der Community und erklärte, dass man mit der Regeländerung zu weit gegangen sei. Er betonte, dass das Hauptziel, die Richtlinien verständlicher zu gestalten, nicht erreicht wurde und dass die Plattform nicht beabsichtigte, einen Raum für Inhalte zu schaffen, die den Fokus von der künstlerischen Absicht weg und hin zu freizügigen Darstellungen verschoben.

Deshalb nehmen wir ab heute die Änderungen zur künstlerischen Nacktheit zurück. Künftig werden Darstellungen von realer oder fiktiver Nacktheit auf Twitch nicht mehr erlaubt sein, unabhängig vom Medium. Diese Einschränkung gilt nicht für Spiele mit Altersfreigabe. Emote-spezifische Standards für Nacktheit und sexuelle Inhalte finden Sie in den Emote-Richtlinien. Wir nehmen keine weiteren Änderungen an der aktualisierten Richtlinie zu sexuellen Inhalten vor.

Dan Clany CEO von Twitch

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