Der Streaming-Markt hat in den letzten Jahren eine wachsende Vielfalt von Plattformen erlebt. Doch nicht alle halten sich an die gleichen ethischen Standards. Die Streaming-Plattform Kick sorgt für einen Skandal durch den Streamer Ice Poseidon, der mit einer seiner neuesten Aktionen für mächtig Gesprächsstoff innerhalb der Streaming-Szene sorgte und durch das Lasche vorgehen der Betreiber.
Lasche Richtlinien – mehr Freiheit oder Chaos?
Kicks Richtlinien sind gelinde gesagt “lockerer” als die von Konkurrenten wie Twitch. Während dies zwar zu einer Vielfalt von Inhalten führt, hat es auch das Potenzial Tür und Tor für fragwürdige Handlungen zu öffnen. Der jüngste Stream von Ice Poseidon, einem Streamer, der bereits von YouTube und Twitch für ähnliche Eskapaden verbannt wurde, ist ein glänzendes Beispiel dafür.
Ein Livestream voller Kontroversen
Der besagte Stream zeigte Ice Poseidon, wie er für 500$ eine Sexarbeiterin in sein Apartment einlud. Doch der Skandal begann nicht mit dieser Aktion, sondern mit der Enthüllung, dass die Frau möglicherweise ohne ihr Wissen gefilmt wurde. Ice Poseidon versuchte diesen Vorwurf zu entkräften, indem er zeigte, wie er die Frau darauf hinwies, dass sie gerade gefilmt wird. Was sie jedoch nicht wusste: Es befanden sich zu diesem Zeitpunkt zwei weitere Personen in der Wohnung, die sich das Ganze per Stream ansahen.
Als ob das nicht schon bedenklich genug wäre, erhielt die Frau eine Nachricht auf ihrem Handy, die sie darüber informierte, dass sie nicht allein waren. Schockiert über diese Tatsache versuchte sie das Apartment zu verlassen. Dabei wurde sie aber von dem Mann mit den Worten „Ich habe dir 500$ gegeben“, aufgehalten. Auch wenn sie letztendlich ohne physischen Schaden das Apartment verliess, war das Gefühl der Bedrohung und dem Unwohlsein vorhanden.
Kicks CEO machts sich über die Frau lustig
Ein erschreckender Aspekt dieses gesamten Vorfalls war das Verhalten von Kicks CEO Ed Craven (Eddie). Anstatt den Stream zu verurteilen oder Massnahmen gegen Ice Poseidon zu ergreifen, schien er die gesamte Situation zu belächeln, wie durch seine lachenden Emojis im Live-Chat bezeugt wird.
Die gesamte Situation rund um Ice Poseidon wirft ernsthafte Fragen über die Ethik und Richtlinien von Kick auf. Während die Plattform Änderungen ihrer Community-Richtlinien verspricht, bleibt abzuwarten, ob sie sich wirklich zum Besseren wendet oder ob sie weiterhin als Plattform für fragwürdige Inhalte dient. Es steht ausser Frage: Verantwortungsbewusstes Streaming muss immer im Vordergrund stehen.
Streaming-Plattform Kick reagiert viel zu spät
Berichte über den Livestream verbreiteten sich wie ein Lauffeuer und wie üblich war Kicks Reaktion träge und unzureichend. Erst zwei Tage nachdem der Vorfall online explodierte, entschied sich Kick endlich, mit einer vagen Versprechung, zu reagieren und kündigte an ihre Community-Richtlinien zu überarbeiten.
Die Möglichkeiten des Live-Streamings bieten ein unglaubliches, ungenutztes Potenzial. Wir sind der festen Überzeugung, dass die besten Tage des Live-Streamings noch vor uns liegen.
Allerdings dürfen die Gemeinschaft und die öffentliche Sicherheit bei der Erstellung von “Inhalten” nicht beeinträchtigt werden.
Wir lernen ständig, wo dieses Gleichgewicht liegt, und nehmen täglich Änderungen vor.
Wir danken unserer Community für das ständige Feedback, sowohl das gute als auch das schlechte. Wir werden euch über bevorstehende Änderungen an den Community-Richtlinien und die darauffolgenden Durchsetzungsmassnahmen auf dem Laufenden halten.
Kick
Die Reaktion der Community auf Kicks halbherziges Statement lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Enttäuschend. Der User TacticaBrit brachte es auf den Punkt: „Kick hat gerade eine ganze Menge Nichts gesagt.“ Ein anderer User namens k7, zielte direkt auf Eddie ab. Indem er sagte:
„Vergesst nicht, dass Eddie 50 Subs an einen Sexualstraftäter, Harrison Henry Newlin (CoolSlickLive), verschenkt hat, der in Nepal inhaftiert wurde, weil er minderjährige Mädchen belästigt und die sexuellen Inhalte von Mädchen verkauft hat, die er mit einer versteckten Kamera in Thailand gefilmt hatte.“
k7
Der ehemaliger Founder von Twitch djWHEAT gab auch seinen Kommentar zu dem Statement von Kick ab:
“Wir lernen ständig, wie viel wir herumalbern können, bis wir es herausfinden.”
Sie versuchen dort nicht, jemanden zu schützen.
Auch wenn diese Inhalte Teil der “größten Tage des Live-Streaming” sind… nein danke.
djWHEAT
Content Creator von Fnatic wechselt wieder zu Twitch
Der bekannte Content Creator FNATIC Stallion hat sich ebenfalls zu diesem Vorfall geäussert und seiner Community mitgeteilt, dass er die Plattform Kick verlassen und zu Twitch zurückkehren wird. Sein Entschluss steht im direkten Zusammenhang mit dem zuvor genannten Skandal.
Spät gestern Nacht während meines Urlaubs wurde ich auf die Situation aufmerksam gemacht, die auf der Kick-Livestream-Plattform passiert ist.
Ich bin so verdammt enttäuscht von dem, was ich gesehen habe.
Warum sehe ich einen Besitzer von Kick, der über das, was hier passiert, lacht?
Warum wurde bezüglich dieser Situation noch keine massgebliche Massnahme ergriffen? Es sind bereits etwa 12 Stunden vergangen…
Ich fühle mich gerade wie ein verdammt grosser Idiot.
FNATIC Stallion
In seinem Statement auf X erklärt Stallion die Gründe für seinen damaligen Wechsel zu Kick. Er war überzeugt davon, dass sich die Streaming-Welt verändern würde und sah in Kick den idealen Ort für seine Community. Doch man kann nicht einfach über bestimmte Vorfälle hinwegsehen. Die Duldung solcher Aktionen durch den Plattformbetreiber zeigt ihm, dass es scheinbar keine Grenzen dafür gibt, was Menschen hier ungestraft tun können.
Normalerweise mische ich mich nicht in Plattformpolitik ein. Ich versuche, mich auf Möglichkeiten zu konzentrieren, die ich für meine Gemeinschaft als passend erachte. Ich sah eine unglaubliche Chance mit dieser Plattform, insbesondere als Teilzeit-Streamer, bei dem ich dachte, ich könnte wachsen und gedeihen. Ich habe immer daran geglaubt, “den Lärm auszublenden” und meine Entscheidungen auf meinen eigenen Gedanken zu basieren.
FNATIC Stallion
Er schliesst sein Statement mit den Worten ab, dass er niemanden verurteilt, der weiterhin auf Kick streamt. Jedoch plant er, in naher Zukunft zu Twitch zurückzukehren. Dies entspricht zwar nicht seinen ursprünglichen Plänen und Zielen, aber er kann nicht tatenlos bleiben und das Geschehene als akzeptabel betrachten.
Ein gefaktes Interview mit Kim Jong Un
Dann gibt es da noch den Fall Adin Ross – jemand, der schon einmal wegen Kontroversen gesperrt wurde und auf Kick mit einem geschmacklosen Streich auf sich aufmerksam machte: Ein gefälschtes Interview mit einem Kim Jong Un Imitator. So niveaulos das auch klingt, es brach dennoch den Zuschauerrekord auf der Streaming-Plattform Kick.
Wie viele Kontroversen muss Kick noch erleben, bevor sie endlich handeln? Wann werden sie ihre Richtlinien verschärfen, um solche Vorfälle zu verhindern? Es ist ungewiss. Aber eines steht fest: Wer Livestreaming ohne Drama und zweifelhafte Inhalte möchte, ist wohl besser bei Twitch aufgehoben.
Was denkst du über Kick? Ist die Plattform für dich akzeptabel oder stimmst du uns zu, dass Kick deutlich über die Stränge schlägt? Teile uns deine Meinung in den Kommentaren mit!
Antworten
Hammer Artikel…!
Ich frage mich wirklich wo sind oder wo zieht man die Grenzen…
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